Die digitale Welt ist ständig in Bewegung. Marken und Marketer*innen stehen vor der Aufgabe, ihre Strategien laufend anzupassen, um zeitgemäß und relevant zu bleiben. Eine der jüngsten Entwicklungen im digitalen Marketing sind KI-Influencer*innen – digitale Avatare, die geschaffen wurden, um mit Zielgruppen zu interagieren, Produkte zu bewerben und die Markenwahrnehmung zu prägen. Doch wie viel Potenzial bieten KI-Influencer*innen wirklich? Wo liegen ihre Grenzen, und was sollten Marken beachten, um das Vertrauen ihrer Zielgruppen zu stärken?
Die Entstehung und das Potenzial von KI-Influencer*innen
KI-Influencer*innen wie Lil Miquela oder Shudu sind inzwischen weltweit bekannt und zählen auf sozialen Plattformen Millionen Follower. Sie bieten den Vorteil, dass ihre Inhalte und Erscheinungen vollständig von der Marke gesteuert werden können, ohne dass Risiken wie Skandale, Arbeitszeitbeschränkungen oder Unregelmäßigkeiten entstehen. Im Gegensatz zu menschlichen Influencer*innen bieten sie also eine konstante, zielgerichtete Markenkommunikation.
Den Kontext im Blick behalten
Für bestimmte Branchen sind KI-Influencer*innen ideal geeignet. In technologieaffinen Feldern wie Mode, Gaming oder der Unterhaltungsindustrie kann ihre Präsenz gut funktionieren und bietet zusätzlich einen Hauch von Innovation. Diese digitalen Influencer*innen wirken hier wie eine natürliche Erweiterung der digitalen Welt. Doch in Bereichen, die stark auf zwischenmenschliche Interaktion und persönliche Erfahrungen angewiesen sind – wie der Tourismus oder das Gesundheitswesen – stoßen sie an ihre Grenzen. Zielgruppen erwarten hier oft authentische, menschliche Erfahrungen, die eine KI nur schwer vermitteln kann.
Das Uncanny Valley – Wo KI unheimlich wirken kann
Ein weiteres Phänomen, das im Zusammenhang mit KI-Influencer*innen oft diskutiert wird, ist das Uncanny Valley. Sobald ein Avatar oder eine KI zu menschenähnlich wirkt, jedoch subtile, unnatürliche Eigenheiten zeigt, können Nutzer*innen Unbehagen oder Misstrauen empfinden. Marken müssen darauf achten, diese Schwelle nicht zu überschreiten, um Ablehnung zu vermeiden. Ein gewisser Abstand zur Realität oder eine betont künstliche Darstellung kann hier tatsächlich förderlich sein, da es die KI als das zeigt, was sie ist – ein digitales, unterstützendes Tool.
Strategische Learnings für den Einsatz von KI-Influencer*innen
1. Gezielt und ergänzend einsetzen
KI-Influencer*innen funktionieren besonders gut als Ergänzung zu menschlichen Botschafter*innen. In Bereichen, die auf Emotionalität und zwischenmenschliche Erfahrungen setzen, sollten sie allerdings mit Bedacht und klarer Kommunikation als unterstützende Kraft eingesetzt werden.
2. Diversität und Vielfalt gestalten
KI-Avatare, die Stereotypen bedienen, riskieren, Zielgruppen zu entfremden. Indem man bei der Gestaltung auf Diversität und ein breites Spektrum an Persönlichkeiten und Hintergründen setzt, lässt sich eine größere Zielgruppenakzeptanz erzielen.
3. Schrittweise Einführung und Monitoring
Marken, die auf KI-Influencer*innen setzen, sollten ihre Kampagnen schrittweise einführen und die Reaktionen genau beobachten. So können sie auf Veränderungen reagieren und bei Bedarf nachjustieren, bevor größere Investitionen getätigt werden.
KI als wertvolle Ergänzung mit Bedacht einsetzen
Der Einsatz von KI-Influencer*innen im Marketing ist eine aufregende Möglichkeit, Markenbotschaften neu zu gestalten und digitale Strategien zu erweitern. Doch die erfolgreiche Implementierung verlangt Fingerspitzengefühl, klare Kommunikation und ein Bewusstsein für die Bedürfnisse der Zielgruppe. KI-Influencer*innen sind eine wertvolle Ergänzung, wenn sie zielgerichtet und strategisch eingesetzt werden – als das, was sie sind: ein innovatives, digitales Werkzeug, das den Menschen nicht ersetzen, sondern ergänzen kann.
Klingt spannend? Dann hör auch gern in unsere aktuelle Podcast-Episode rein: #4 – KI Influencer*innen (Revolutionize your business)
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